30. November 2017

Odenwälder-Echo stellt unseren »Treffpunkt Auszeit« vor

Das Odenwälder Echo stellte in seiner Ausgabe vom 29.11.2017 unseren »Treffpunkt Auszeit« im neuen Gebäude des Selbsthilfezentrums vor. Wir bedanken uns herzlich bei Autor Elmar Streun und Fotograf Guido Schiek sowie dem Odenwälder Echo für die Veröffentlichungserlaubnis des folgenden Beitrags:

ERBACH. Im neuen DRK-Selbsthilfezentrum an der Bahnstraße 43 in Erbach (Eingang Alte Poststraße) gibt es eine Anlaufstelle für alle Bürger, auch wenn diese nicht einer Selbsthilfegruppe angehören: den Treffpunkt Auszeit.

»Da kann jeder hinkommen, einen Kaffee trinken zum Selbstkostenpreis, ohne Verzehrzwang«, betont Holger Wießmann, Geschäftsführer des Odenwälder Rotkreuz-Kreisverbands. »Wir möchten den Treffpunkt einmal im Monat öffnen, doch dazu sind weitere ehrenamtliche Helfer nötig,« weiß er.

Friedel Weyrauch, Leiterin des Selbsthilfezentrums, will die Ehrenamtlichen von Beginn an beteiligen und ergänzt: »Ein erstes Treffen bietet die Möglichkeit, Ideen einzubringen.« Sie denkt da spontan an gemeinsames Backen oder Kochen. Eine neue Küche, komplett mit den erforderlichen Geräten ausgestattet, bietet dazu alle Möglichkeiten.

Als Zielgruppe des neuen Treffpunkts nennt Wießmann »Menschen, die nicht so viel Geld haben«. Doch auch jeder Bürger ist dem Roten Kreuz stets willkommen, sei es als Besucher oder Helfer. »Wichtig ist, dass nicht der Eindruck entsteht, nur Süchtige oder sozial Schwachen gingen im Selbsthilfezentrum ein und aus«, sagt Wießmann. »Auch Nachbarn sind willkommen, es waren ja schon die Ersten da«, erklärt Weyrauch.

Seinen Haupteingang hat das DRK-Selbsthilfezentrum, das offiziell an der Erbacher Bahnstraße 41 anliegt, auf der Seite der Alten Poststraße. Hausmeister Hans-Peter Biallas rückt im Treffpunkt Auszeit des DRK-Selbsthilfezentrums in Erbach bequeme Stuhlsessel zurecht.  Fotos: Guido Schiek
Seinen Haupteingang hat das DRK-Selbsthilfezentrum, das offiziell an der Erbacher Bahnstraße 43 anliegt, auf der Seite der Alten Poststraße. Hausmeister Hans-Peter Biallas rückt im Treffpunkt Auszeit des DRK-Selbsthilfezentrums in Erbach bequeme Stuhlsessel zurecht. Fotos: Guido Schiek

Der DRK-Geschäftsführer erinnert an den Tag der Offenen Tür mit viel Zuspruch, der zeigte, »dass das Objekt auf großes Interesse stößt«. Ihm ist die Mischung wichtig, dass sich in dem neuen Haus jedermann begegnen kann, ohne Vorbehalte. Und das Selbsthilfezentrum ist behindertengerecht hergerichtet worden: »Hier ist alles auf einer Ebene«, erklärt Friedel Weyrauch und verweist auf den Kreativ- und den Gruppenraum, die dem Treffpunkt Auszeit vorgelagert sind; auch Gästetoiletten sind ebenerdig zu erreichen.

Treffpunkt

  • Der neu eingerichtete Treffpunkt Auszeit im DRK-Selbsthilfezentrum in Erbach an der Bahnstraße 43 (Eingang Alte Poststraße) bietet auf gut 50 Quadratmetern 20 bis 35 Personen Sitzplätze.
  • Zwei Tische mit Echtholzplatten sowie vier Bänke, zwei Stuhlsessel an einem Extratischchen für private Gespräche und weitere Stühle laden zum Verweilen ein.

Auszeit zu Heiligabend

Dann erzählt sie von ihrer neuesten Idee und wie sie darauf gekommen ist: Vor Jahren hatte sie in der DRK-Tagesklinik an der Erlenbacher Straße alle Selbsthilfegruppen zu Silvester eingeladen, und 60 Leute waren gekommen. »Zum Glück war eine Köchin dabei, die uns Sauerkraut und Rippchen zubereitete«, erinnert sie sich, »das war eine tolle Stimmung«.

Jetzt denkt sie an ein ähnliches Zusammentreffen zu Heiligabend. Denn: Viele ihrer Klienten sagen, mir graut es schon vor Weihnachten. Auch mancher, der zum Erstgespräch kommt, erwähnt in dieser Jahreszeit, dass er mit Schaudern an Weihnachten denkt, an das Alleinsein. Es ist eben in erster Linie ein Fest der Familie. So befürchten Alleinstehende oft, sie würden nur stören, wenn sie von Freunden oder Bekannten eingeladen werden, lehnen dankend ab.

Andererseits lernt man sich in den Selbsthilfegruppen kennen, könnte gemeinsam etwas unternehmen an Heiligabend. Die Idee ist, »das Angebot zu erweitern auf alle, die sich einsam fühlen«. Und so soll es gelingen: Friedel Weyrauch möchte zusammen mit ihrer Schwiegertochter Claudia Weyrauch Gulaschsuppe und Weißbrot anbieten sowie Plätzchen und alkoholfreie Getränke, etwa einen Weihnachtspunsch.

Gefeiert wird in festlicher Stimmung am Sonntag, 24. Dezember, von 17 bis 22 Uhr. Jeder kann mitmachen, ohne Verpflichtung (kostenfrei) und ohne Anmeldung – für die Kalkulation wäre eine vorherige Zusage aber wünschenswert unter Telefon 0162-2578112. Auch ein Hol- und Bring-Service ist denkbar.