Am 15. November 2019 um 18 Uhr zeigt die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Esstörungen des DRK-Odenwaldkreis im DRK-Selbsthilfezentrum Erbach in Kooperation mit der SHG Angst – Panik – Depression (Reichelsheim) sowie der SHG Semikolon (Breuberg/Lützelbach i. Odw.) den Dokumentarfilm „Ich hab’s geschafft“. Zum anschließenden Publikumsgespräch begrüßen wir Filmemacherin Shirley Hartlage. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei!
„Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“
Einmal essgestört, immer essgestört! – Dass dieser Satz ein Vorurteil ist, beweist dieser bewegende Dokumentarfilm. In „Ich hab’s geschafft“ erzählen neun Menschen, wie sie ihre Essstörung überwunden haben, darunter auch Schauspieler Marek Harloff und die ehemalige Bürgerschaftspräsidentin Kersten Artus. Alle neun – acht Frauen und ein Mann – berichten in berührenden Porträts von ihrer ganz persönlichen Geschichte mit der Erkrankung. Offen und ehrlich sprechen sie darüber, warum sie krank geworden sind, wie sie ihre Essstörung bewältigt haben und wie es ihnen heute geht. Ihre Botschaft: „Bleib dran, hol dir Hilfe, es geht!“
Im Gespräch mit der Filmemacherin
Regisseurin Shirley Hartlage will mit ihrem Film anderen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Denn die Frage, ob sich Essstörungen überwinden lassen, ist eine der meistgefragten in den Beratungsgesprächen des Vereins Waage e.V., einem Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg, in dem Hartlage Menschen mit Essstörungen berät. Sie weiß: »Die Frage kommt nicht nur von den Betroffenen selbst, auch Eltern, Geschwistern Partner*innen und Freund*innen stellen diese Frage. Denn nicht nur die Betroffenen leiden an einer Essstörung, oftmals sind Angehörige mitbetroffen.«
Im an den Film anschließenden Publikumsgespräch besteht die Möglichkeit mit der Filmemacherin und Gästen der Veranstaltung ins Gespräch zu kommen.
Waage e.V. berät Betroffene und Angehörige
Der Verein Waage e.V., der an der Produktion des Films beteiligt war, bietet seit fast 30 Jahren Information und Beratung für Menschen, die an einer Essstörung leiden, aber auch für Angehörige und Fachkräfte. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu motivieren, sich möglichst früh ins Hilfesystem zu begeben und sich Beratung zu suchen. Dieser wichtige Schritt ist meist eine riesige Hürde, weil es immer noch ein Tabu ist, sich mit einer Essstörung zu zeigen. Denn Essen soll doch Spaß machen, ist Genuss, tut gut. Ein Problem damit zu haben und seelisch krank damit zu sein, ist immer noch unverständlich und beschämend, nicht zuletzt für die Betroffenen selbst.
Offizielle Homepage: www.waage-hh.de
Essstörungen beeinträchtigen das Leben massiv
Essstörungengehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen unserer westlichen Gesellschaft. Sie beginnen meist schon im Kindheits- und Jugendalter und verlaufen sehr unterschiedlich. Eine Essstörung hat verschiedene „Gesichter“. Die bekanntesten sind die Magersucht, (Anorexia Nervosa) Bulimie (Bulimia Nervosa) oder die Binge-Eating-Störung, wobei Mischformen häufig sind und Übergänge zwischen den Krankheitsbildern fließend sein können.
Eine Essstörung beeinträchtigt die körperliche, geistige und seelische Leistungsfähigkeit so massiv, dass ein Leben ohne zwanghafte Verhaltensweisen für viele nicht mehr möglich ist. Die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Essen, der Figur, dem Gewicht, hat gravierenden Einfluss auf soziale Beziehungen, alltägliche Abläufe, Schule und Berufsleben. Der Suchtcharakter einer Essstörung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil Betroffene nicht aufhören können zu essen, zu erbrechen oder zu hungern. Somit berührt diese Erkrankung sehr viel mehr als das Thema Essen.
Freier Eintritt. Danke an die IKK classic!
Die Veranstaltung kann für Besucher kostenlos angeboten werden dank der freundlichen Unterstützung der IKK classic. Es ist nicht notwendig, Mitglied im DRK oder einer der Selbsthilfegruppen zu sein: Die Veranstaltung steht allen am Thema Interessierten offen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Es werden keine Sitzplatzreservierungen entgegengenommen, somit empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise. Sollten Sie mit einer größeren Gruppe den Besuch der Veranstaltung in Betracht ziehen, bitte wir um kurze vorherige Information unter den wie folgt angegebenen Kontaktdaten.
Sprechen Sie uns an!
Ansprechpartner bei Fragen zur Veranstaltung:
SHG Angst – Panik – Depression
Werner Niebel
Tel.: 06161 1570
E-Mail: kontakt@shg-apd.de
Ansprechpartnerin der DRK-Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen
Friedel Weyrauch
Telefon: 0162 2578112 oder 06062 60760
E-Mail: selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de
Weitere Informationen und Termine: DRK-Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen
Veranstaltungsort
DRK-Selbsthilfezentrum im DRK-Haus Erbach
Bahnstraße 43
64711 Erbach