Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
unsere Selbsthilfegruppen sind vor allem eines: ein Ort der Begegnung. Die aktuelle Situation trifft uns alle sehr schwer, denn nun gilt es plötzlich, Begegnungen zu vermeiden. Begegnungen, die uns Halt geben in Zeiten persönlicher Krisen.
Das tröstende Wort, der verständnisvolle Blick des Gegenübers, die vertrauten Gesichter. Gilt es nun auf all das zu verzichten? Wir sagen: nein!
Digitale Selbsthilfe
Nutzen wir die Möglichkeiten, die sich uns über das Internet bieten! Bereits vor vielen Jahren haben wir dafür unser Online-Forum eingerichtet. Wir möchten unser digitales Angebot nun in den kommenden Tagen erweitern, um die Möglichkeit, per Videokonferenz zueinander zu finden.
Viele von euch haben bereits jetzt schon über Messenger-Apps wie Whatsapp oder Skype Austausch miteinander. Ganz im Geiste unserer Gruppen: Ihr helft euch selbst! Das macht uns stolz, denn wir sehen, mit viel Kraft, Ideenreichtum und Motivation ihr der aktuellen Krise entgegentretet. Weiter so! Gemeinsam sind wir stark!
Wie wir uns vernetzen!
Da erfahrungsgemäß Videokonferenzen mit mehr als 5 Teilnehmern unbefriedigend verlaufen, empfehlen wir euch, euch in Kleingruppen zu organisieren. Meldet euch bitte per E-Mail (selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de) oder telefonisch (06062 60760) bei uns – oder direkt bei euren Gruppensprecher*innen. Wir vernetzen euch miteinander und bringen euch digital in Kontakt.
Die Technik
Und keine Sorge: Auch wenn sich manche von euch „mit dem ganzen neumodischen Kram“ nicht auskennen – gerne unterstützen wir euch bei der Installation und Einrichtung einer Lösung. Wenn wir die ersten Rückmeldungen von euch bekommen haben, werden wir eine Installationsanweisung hier veröffentlichen, die die wichtigsten Fragen und Antworten sowie Tipps & Tricks enthält.
Ein wichtiges Anliegen: Bitte haltet euch an die Regeln, die auch in unseren Räumlichkeiten gelten. Was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppe! Leitet keine Nachrichten an Außenstehende weiter und fertigt keine Screenshots an. Geht bitte freundlich miteinander um – ganz so, als würdet ihr euch tatsächlich in einem Raum gegenüber sitzen und in die Augen schauen. Nutzt bitte auch die persönlichen Kontaktdaten der anderen Teilnehmer*innen nicht ohne deren Einverständnis für andere Zwecke.
Auch ein Hinweis hinsichtlich des Datenschutzes muss leider sein: Dienste wie beispielsweise Whatsapp (gehört zu Facebook) oder Skype (gehört zu Microsoft) sammeln Daten. Auch wenn die Betreiber versichern, dass Gesprächsinhalte nicht abgehört werden – einige Daten müssen schon allein aus technischen Gründen erhoben werden (z. B. eure IP-Adresse, mit der sich euer Handy oder Computer ins Internet bei eurem Internetanbieter einwählt).
Leider können wir euch derzeit noch keine DRK-eigene Chatmöglichkeit präsentieren, die eine einfache Bedienung, größtmöglichen Datenschutz unter deutschem Recht und uneingeschränkte Funktionalität auf allen Plattformen garantiert. Wir bleiben aber dran!
UPDATE 01.04.2020: Wir haben einen virtuellen Gruppenraum eingerichtet. Die technischen Voraussetzungen sind relativ gering. Ihr braucht nur einen Computer mit Kamera, Mikrofon und Kopfhörer – oder ihr nutzt euer Handy. Weitere Informationen dazu findet ihr auf dieser Seite: Online-Selbsthilfe
Viele Wege, für euch da zu sein!
Wer die Internetdienste nicht nutzen möchte oder kann, dem bleibt in einer akuten Krise – wie sonst auch – noch unser Sorgentelefon unter 06062 607670. Dann müsst ihr zwar „nur“ mit einer unserer Mitarbeiterinnen Vorlieb nehmen, aber das ist ja besser wie nichts. 😉
In jeder Krise lernen wir. Wir besinnen uns im besten Fall auf die wesentlichen Werte. „Soziale Distanz“ bedeutet in Zeiten von Corona lediglich, ein paar Meter Abstand voneinander zu halten und auf direkten persönlichen Kontakt in Gruppen zu verzichten. Es ist aber die Menschlichkeit, die wir im Herzen tragen und die uns gerade in diesen Zeiten miteinander verbindet!
An dieser Stelle möchten wir auf einen Text hinweisen, der seit einigen Tagen in den sozialen Netzwerken kursiert. Der Verfasser – wohl aus dem kirchlichen Umfeld – ist uns unbekannt, aber die Worte geben Mut:
Nicht alles ist abgesagt.
Sonne ist nicht abgesagt.
Frühling ist nicht abgesagt.
Liebe ist nicht abgesagt.
Lesen ist nicht abgesagt.
Zuwendung ist nicht abgesagt.Musik ist nicht abgesagt.
Phantasie ist nicht abgesagt.
Freundlichkeit ist nicht abgesagt.
Gespräche sind nicht abgesagt.
Hoffnung ist nicht abgesagt.
Beten ist nicht abgesagt.
In diesem Sinne: Tut euch etwas Gutes! Wir freuen uns sehr auf die Zeit, wenn wir euch alle wieder persönlich im DRK-Selbsthilfezentrum begrüßen dürfen. Bis dahin: Passt auf euch auf! Bleibt zuhause! Bleibt gesund!
Eure Friedel Weyrauch