Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen
Wenn Sucht Familie und Freunde betrifft

Von der Suchterkrankung eines Menschen ist immer auch die gesamte Familie bzw. das soziale Umfeld betroffen. Die Angehörigen sind im Umgang mit der Abhängigkeitserkrankung des Familienmitgliedes häufig unsicher und überfordert. Die täglichen Belastungen können bei den Angehörigen zu Schuld- und Schamgefühlen, zu Wut, Verzweiflung und Ohnmachtsgefühlen führen.
Damit gehen häufig auch psychosomatische Symptome einher wie Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Ängste und Depressionen. Angehörige stehen oftmals unter einem enormen Leidensdruck. Es gilt daher, ihre Sorgen ernst zu nehmen und individuell darauf einzugehen.
Wer bin ich?
Viele Menschen, die sich über lange Zeit intensiv um Angehörige kümmern, entwickeln ein starkes Bedürfnis, zu helfen und die familiäre Situation unter Kontrolle zu halten. Dabei geraten oft die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund. Über die Jahre kann es so passieren, dass sie den Kontakt zu sich selbst verlieren. Die Frage danach, wer sie eigentlich sind und wie sie ihr eigenes Leben gestalten möchten, bleibt häufig unbeantwortet – nicht aus Desinteresse, sondern weil der Fokus so lange auf das Wohl anderer gerichtet war.
»Wir müssen uns klar machen, dass wir unsere Angehörigen oder die Menschen, die uns nahe stehen, nicht ›heilen‹ können. Das ist oft bitter. Aber gerade deshalb müssen wir das tun, was wir können. Und das ist, Einfluss nehmen auf das, was wieder ein eigenes Leben sein könnte.«
Teilnehmerin unserer Selbsthilfegruppe
Erkennen, was gut tut
In dieser Selbsthilfegruppe richten viele Teilnehmer*innen erstmals bewusst den Blick nach innen. Im Austausch mit anderen entsteht die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Prozesse wie Selbsterkenntnis, Stärkung des Selbstbewusstseins und inneres Wachstum setzen ein. Auch die Fähigkeit, eigene Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und zwischen förderlichem und belastendem Verhalten zu unterscheiden, entwickelt sich schrittweise. Loslassen zu lernen ist ein Teil dieses Weges – ein Prozess, der Zeit braucht.
Kein Richtig. Kein Falsch.
Zu erkennen, dass man andere nicht heilen kann, ist für viele ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt. In der Gruppe wird niemand bevormundet oder bewertet. Vielmehr geht es darum, den eigenen Weg zu finden – im eigenen Tempo, auf Grundlage eigener Erfahrungen. Das Ziel ist, bei sich selbst anzukommen und sich selbst ernst zu nehmen.
Selbsthilfezentrum des DRK Odenwaldkreis e. V.
Bahnstraße 43
Eingang Alte Poststraße
64711 Erbach
Wann finden unsere Treffen statt?
Wöchentliche Treffen
- Jeden Dienstag, 15:00 – 16:30 Uhr
- Jeden Montag, 18:00 – 20:00 Uhr (zusammen mit dem DRK-Elternkreis von Jugendlichen und Erwachsenen mit Drogenproblemen)
Was die DRK-Selbsthilfe auszeichnet

- Unsere Treffen sind kostenfrei und unverbindlich.
- Es ist keine vorherige Anmeldung nötig.
- Teilnahme und Redebeiträge sind freiwillig.
- Alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt.
- Die Inhalte der Treffen werden streng vertraulich behandelt.
Gemeinsamkeit ist unsere Stärke!
In unseren Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, die von einer ähnlichen Lebenssituation betroffen sind, zu einem Erfahrungsaustausch. Wir machen uns Mut und unterstützen uns gegenseitig. Wir bemühen uns, uns so anzunehmen, wie wir sind: mit Stärken und Schwächen. So kommen wir unserem gemeinsamen Ziel, der selbstbestimmten Bewältigung kritischer Lebenssituationen, näher. Wir bringen unsere Kompetenzen ein und können voneinander profitieren.

Unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes
Das Selbsthilfezentrum des DRK-Kreisverbandes Odenwaldkreis e. V. vermittelt den Teilnehmer*innen der Selbsthilfegruppen durch Zuverlässigkeit und Beständigkeit ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und damit eine neue Qualität an Menschlichkeit.

Freiwillig, kostenfrei, vertraulich
Die Gruppenteilnahme ist unverbindlich, kostenlos und die Inhalte der Treffen werden streng vertraulich behandelt. Sie müssen kein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes sein oder werden, um an den Treffen teilzunehmen.

Keine Anmeldung notwendig
Es ist keine vorherige Anmeldung nötig! Selbstverständlich stehen wir für Sie für ein Vorgespräch zur Verfügung, sofern dies gewünscht wird. Nehmen Sie dazu bitte telefonisch mit uns Kontakt auf – oder kommen Sie während der offenen Sprechstunde des DRK-Selbsthilfezentrums (dienstags 13:00 bis 15:00 Uhr und donnerstags 9:30 bis 11:30 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung) persönlich bei uns vorbei.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Kontaktperson
Wir sind für Sie da!
Sie können unsere Selbsthilfegruppen ohne Anmeldung besuchen. Gerne bieten wir Ihnen aber auf Ihren Wunsch die Möglichkeit eines Vorgesprächs an. Auch bei allen anderen Anliegen rund um die Angebote des DRK-Selbsthilfezentrums finden Sie bei uns ein offenes Ohr. Ihre persönliche Ansprechpartnerin ist Frau Friedel Weyrauch.
Telefon: 06062 607601
Mobil: 0162-2578112
Do: 9:30–11:30 Uhr
Und nach telef. Vereinbarung!