In der Gruppe treffen sich Menschen mit den unterschiedlichsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu einem Erfahrungsaustausch. Sie machen sich gegenseitig Mut und unterstützen sich gegenseitig. Die Gruppenteilnahme ist kostenlos und die Inhalte der Treffen werden streng vertraulich behandelt.
1990 fing es an: Ein kleiner Kreis alkoholabhängiger Menschen fand sich zusammen, um sich in regelmäßigen Treffen über ihre Probleme auszutauschen und Kraft in der Gruppe zu tanken.
Seitdem haben nun schon hunderte Menschen an unseren Selbsthilfegruppen teilgenommen. Einige für wenige Abende, andere sind seit Jahren dabei und haben hier Freunde gefunden und mitgeholfen, neue Gruppen zu initiieren. Für viele war jeweils ihre Gruppe in schwierigen Zeiten ein wichtiger Halt und eine feste Größe, die sie durch stürmische Zeiten begleitet hat.
Um an einer DRK-Selbsthilfegruppe teilzunehmen, benötigt es keine Mitgliedschaft im DRK. Im Laufe der Zeit wird vielleicht Verbandsverbundenheit entstehen, die zu einer Mitgliedschaft führen kann, aber das ist keine Bedingung.
Es sind insgesamt 16 Selbsthilfegruppen und ein Sorgentelefon zu verschiedenen Themen entstanden. Allen gemeinsam ist, dass sich hier Menschen zusammenfinden, die ähnliche lebensgeschichtliche Herausforderungen und Schwierigkeiten bewältigen und mit Hilfe von Gruppengesprächen lernen wollen, das erste Glas, die erste Pille, die Kinder loslassen zu können, Trauerarbeit zu bewältigen oder zu lernen, mit der Krankheit Krebs oder mit Angst und Depression zu leben. Auch Menschen mit Kaufsucht und Angehörige von Messies finden bei uns ein Gruppenangebot. Neu hinzugekommen ist eine Gruppe für Frauen mit Suchtproblemen.
Einmal wöchentlich, alle 14 Tage oder einmal monatlich treffen wir uns zu einem solchen Thema, alle mit dem Hintergrund der persönlichen Betroffenheit.
Wir bemühen uns, uns gegenseitig so anzunehmen, wie wir sind – mit Stärken und Schwächen –, um unserem jeweils gemeinsamen Ziel näher zu kommen. Wir bringen unsere Kompetenzen ein und können gegenseitig davon profitieren.
Selbstverständlich sind Teilnahme und Redebeiträge freiwillig, alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt und alles Gesprochene bleibt im Raum. Wir freuen uns mit und für alle unsere Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer, die ihre Herausforderungen angenommen und/oder gemeistert haben und hoffen, unsere Tätigkeit weiterhin mit der starken Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Odenwaldkreis fortsetzen zu können.
Als Bundes- und Landesverbandssprecherin der Suchtselbsthilfegruppen im DRK möchte ich auch Sie herzlich einladen, sich unseren Gruppen anzuschließen und den ersten Kontakt zu wagen.
Friedel Weyrauch
Sucht-Selbsthilfe – Was ist das eigentlich?
Einen Teilbereich der Selbsthilfegruppen des DRK Odenwaldkreis stellen die Sucht-Selbsthilfegruppen dar. Was es damit auf sich hat, erklärt folgendes Video der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Text und Video mit freundlicher Genehmigung der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS), © Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)
»Gemeinsamkeit ist unsere Stärke«
Die Suchtselbsthilfe im Deutschen Roten Kreuz hat einen Leitfaden für Suchtselbsthilfegruppen herausgegeben. Er informiert über Grundsätze der Gruppenarbeit, Funktionen der Gruppensprecher, Verhalten der Gruppe in Problemsituationen und weitere relevante Fragen im Zusammenhang der Suchtselbsthilfe.
Geleitwort von Herrn Georg Kaciala, Vorsitzender des DRK-Odenwaldkreis e. V.
Liebe Interessentin, lieber Interessent,
wir möchten uns Ihnen vorstellen:
Selbsthilfe entsteht immer dort, wo Menschen in Not sind und ihre Situation aus eigener Kraft in einer Gemeinschaft meistern. In den Suchtselbsthilfegruppen bundesweit treffen sich Menschen unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes.
Selbsthilfegruppen finden zu unterschiedlichen Themen statt und verfolgen jeweils ein ganz bestimmtes Ziel, z.B. mit einer Krankheit oder mit der eigenen Sucht leben zu lernen, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen, mit kranken Angehörigen in der Familie umzugehen oder den Verlust und Tod eines lieb gewordenen Menschen zu verkraften.
Im wöchentlichen Rhythmus treffen sich Menschen in den Gruppen um sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und in Krisensituationen einander beizustehen. Die Teilnahme ist kostenlos, freiwillig und anonym.
Das Deutsche Rote Kreuz im Odenwaldkreis unterstützt in seinem Kreisverband die Arbeit der Selbsthilfegruppen. Hier treffen sich regelmäßig Betroffene in den Gruppen:
- Gruppe für Menschen mit Essstörungen
- Gruppe für Menschen mit Alkohol- und Medikamentenproblemen
- Elternkreis von drogenabhängigen Jugendlichen und Erwachsenen
- Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen
- Informationsgruppe für Patienten mit Suchtproblemen und ihren Angehörigen im Gesundheitszentrum Odenwald
- Gruppe für Menschen mit Kaufsucht
- Gruppe für Angehörige von Messies
- Sorgentelefon für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen an Sonn- und Feiertagen und allen gesetzlichen Feiertagen von 8-22.00 Uhr
- Selbsthilfegruppe für Schwerstsuchtkranke (chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke oder kurz CMA)
- Gruppe für Frauen mit Suchtproblemen
- Krebsselbsthilfegruppen
- Gesprächskreis für Trauernde
- Gesprächskreis für Trauernde in Zusammenarbeit mit der Hospitzinitiative Odenwald e. V.
- Gesprächskreis für trauernde Eltern
- Trauergruppe für Männer
- Trauergruppe für Kinder
- Trauerkreis in Kooperation mit der Hospizinitiative Odenwald und DRK
- Gruppe für Menschen mit Angst und Depressionen (in Kooperation mit dem Diakonischen Werk)
- Gruppe für junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren
In unseren Selbsthilfegruppen können Menschen über ihre Schwierigkeiten sprechen, wieder auf Andere zugehen, soziale Kontakte knüpfen, die eigene Isolation überwinden, Probleme im Zusammenhang mit Sucht und Krankheit und ihre Folgen besser bewältigen und eine neue Lebensperspektive finden. Die gemeinsame Teilnahme an Fortbildungs- und Freizeitveranstaltungen stärkt die Gemeinschaft.
Selbsthilfegruppen haben im Deutschen Roten Kreuz in Erbach eine lange Tradition: Seit über 20 Jahren sind die Selbsthilfegruppen zu einer großen Gemeinschaft herangewachsen! Sie vermitteln den Teilnehmern durch ihre Zuverlässigkeit und Beständigkeit ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und damit eine neue Qualität an Menschlichkeit.
Wir laden Sie ein: Sollten Sie sich von unseren Gruppen im Deutschen Roten Kreuz angesprochen fühlen, so müssen Sie nicht Mitglied unseres Verbandes sein. Jede Gruppe stellt sich hier vor und hat einen Ansprechpartner mit Telefonnummer und Mailadresse benannt. An diesen können Sie sich vertrauensvoll wenden. Sie helfen Ihnen gerne bei der Kontaktaufnahme.
Für neue Gruppen sind wir jederzeit offen und bieten auch unsere Unterstützung beim Aufbau an.
Sie sind betroffen? Machen Sie den ersten Schritt! Fassen Sie sich ein Herz und nehmen Kontakt zu uns auf. Für Fragen steht Ihnen Friedel Weyrauch unter der Telefonnummer 06062-60760 zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Vorsitzender Georg Kaciala