Die vielfältigen Ursachen, eine Sucht zu entwickeln, sind oft eng verknüpft mit Lebensumständen und Erfahrungshintergründen, die mit weiblichem Rollenverhalten einhergehen. Dazu zählen auch psychische, körperliche und sexuelle Gewalterfahrungen.
Von daher ist es wichtig, neben dem körperlichen Entzug und der Abstinenz neue Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln. Diese können helfen, den Suchtkreislauf effizient zu unterbrechen und das eigene Leben in ein neues Gleichgewicht zu bringen.
Schuld- und Schamgefühle
Denn anders als bei männlichen Suchtkranken fällt es Frauen oft schwerer, sich mit ihrem Problem Hilfe zu holen. Schuld- und Schamgefühle gepaart mit hohem Verantwortungsanspruch erschweren nicht selten den Gang in die Beratungsstelle oder in eine Selbsthilfegruppe.
Sucht betrifft Frauen aller Altersgruppen und zieht sich durch alle soziale Schichten und Berufsgruppen.
Von Frauen für Frauen
Über viele Themen wie Sexualität, Beziehungsschwierigkeiten, (sexuelle) Gewalterfahrungen lässt sich in gemischt-geschlechtlichen Gruppen im Selbsthilfebereich nur schwer sprechen. Frauen haben andere Stärken und andere Schwächen als Männer. Wo Männer z.B. Fürsorge und Behutsamkeit lernen wollen, können Frauen eher lernen, ihre persönlichen Interessen wahrzunehmen und durchzusetzen.
Auf diesem Hintergrund entstand der Wunsch von betroffenen Frauen, eine Selbsthilfegruppe ausschließlich für Frauen zu initiieren. Sie wandten sich deshalb an das DRK mit der Bitte um Unterstützung bei der Gründung einer solchen Gruppe.