Eröffnung des bundesweiten Treffens der DRK-Selbsthilfegruppen (v.li.): DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller, Initiatorin und DRK-Fachfrau für Suchtselbsthilfe Friedel Weyrauch mit DRK-Kreisvorsitzendem Georg Kaciala.
25. Oktober 2018

„Das kratzt die Hornhaut von der Seele!“ – Rückblick auf das bundesweite Treffen der Selbsthilfegruppen 2018

Unter dem Titel „Das kratzt die Hornhaut von der Seele!“ berichtet die Ausgabe 3/2018 von „rotkreuzimpuls!“, dem Online-Magazin des DRK Hessen, wie folgt über das fünfte bundesweite Treffen der DRK-Suchtselbsthilfegruppen.

Eröffnung des bundesweiten Treffens der DRK-Selbsthilfegruppen (v.li.): DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller, Initiatorin und DRK-Fachfrau für Suchtselbsthilfe Friedel Weyrauch mit DRK-Kreisvorsitzendem Georg Kaciala.
Eröffnung des bundesweiten Treffens der DRK-Selbsthilfegruppen (v.li.): DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller, Initiatorin und DRK-Fachfrau für Suchtselbsthilfe Friedel Weyrauch mit DRK-Kreisvorsitzendem Georg Kaciala. Foto: © DRK Odenwaldkreis

Michelstadt – Vom 14. bis 16. September trafen sich an die 130 Rotkreuzler aus acht Bundesländern zum fünften bundesweiten Treffen der DRK-Suchtselbsthilfegruppen. Initiiert und organisiert wurde diese Veranstaltung von Friedel Weyrauch. Sie hat die Suchtselbsthilfe im DRK im Odenwaldkreis ins Leben gerufen, ist Leiterin des DRK-Selbsthilfezentrums in Erbach und langjährige Bundes- und Landessprecherin der DRK-Suchtselbsthilfegruppen.

Die Eröffnung in der Odenwaldhalle in Michelstadt war von zahlreichen Grußworten von Bürgermeister Stephan Kelbert, DRK-Kreisvorsitzenden Georg Kaciala und dem Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis geprägt. In diesem Rahmen erhielt Friedel Weyrauch außerdem aus den Händen von DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller als Dank für ihr langjähriges außerordentliches Engagement eine Henry-Dunant-Statuette.

In seinem Fachvortrag referierte Wolfgang Schmidt-Rosengarten als Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration aus Wiesbaden über das Thema „Aktuelle und künftige Herausforderungen der Suchtselbsthilfe“. Dabei betonte er die Bedeutung der Selbsthilfe für den einzelnen Suchtkranken – oftmals seien Gruppen dieser Art wichtiger als Ärzte und Psychologen, wie eine Studie befand.

Das Thema Identität und Herausforderungen der Suchtselbsthilfe zog sich auch am nächsten Tag durch mehrere der insgesamt sechs Workshops. In den Gruppen erarbeiteten die Teilnehmer die Themen Achtsamkeit, Körpersprache, Junge Selbsthilfe, Motivation, Begegnung und Trauerarbeit. Aus allen Workshops präsentierten die Arbeitsgruppen am Sonntag eine Zusammenfassung.

Der rote Faden war unverkennbar: Alle Teilnehmer machten eindrückliche Erfahrungen in ihren Arbeitsgruppen und konnten sich gegenseitig mit Tipps unterstützen. Alle bescheinigten die eigene Weiterentwicklung und waren für dieses Treffen sehr dankbar.

Hinter dem Gelingen dieses Treffens stand Friedel Weyrauch. In den Medien als „Mutter der Suchtselbsthilfe“ geehrt, übermittelten ihr an diesem Wochenende alle Anwesenden großen Dank für die Umtriebigkeit und Aktivität, mit der sie sich um dieses Thema seit Jahrzehnten kümmert.

Friedel Weyrauch erhielt für die Vorbereitung des Bundestreffens, die bereits ein Jahr davor startete, Unterstützung von Hartmut Arweiler. Er ist Referent für Sucht(selbst)hilfe im DRK-Generalsekretariat in Berlin. Gemeinsam wurden die Themen der Workshops entwickelt und die passenden Referenten dafür gesucht.

Dazu betonte Friedel Weyrauch: „Das Wichtigste war immer wieder, meine Leute aus den Gruppen zu motivieren und auch das Feuer bei den anderen Bundesländern für unsere Veranstaltung zu entfachen. Alles in allem war es wieder eine große Herausforderung, diese tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Eine große Unterstützung hatte ich von unserem gesamten Kreisverband. Diesem kann ich nicht genug danken!“

Die Teilnehmer des Bundestreffens kamen aus Westfalen-Lippe, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, dem Saarland und Hessen. Alle eint der starke Wille, nicht nur das eigene suchtfreie Leben beizubehalten, sondern auch anderen zu helfen, sich von der Sucht zu befreien. Ein Teilnehmer zeigte sich am Sonntag mit folgenden Worten sehr dankbar: „Solche Veranstaltungen kratzen die Hornhaut von der Seele!“.

Autorin: Gisela Prellwitz; Dieser Beitrag wurde in „rotkreuzimpuls!“, Ausgabe 03/2018, S. 5 erstveröffentlicht.

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