Menschen mit Alkohol- und Medikamentenproblemen

Die beiden Selbsthilfegruppen in Erbach und Brensbach im Gersprenztal richten sich an Menschen, die mit Alkohol oder beruhigenden bzw. schlaffördernden Medikamenten ein problematisches Konsumverhalten entwickelt haben oder eine Abhängigkeit erleben. Beide Suchtformen verlaufen häufig schleichend und werden lange Zeit verdrängt – auch, weil sie gesellschaftlich oft weniger auffallen. Die Gruppen bieten einen geschützten Rahmen, in dem offen und ohne Urteil über die eigene Situation gesprochen werden kann.

Ob der Konsum zur Stressbewältigung, gegen innere Unruhe, aus Einsamkeit oder durch Gewohnheit entstanden ist – jede Geschichte ist anders, und doch verbindet alle der Wunsch nach Veränderung. In der Gruppe steht der Austausch im Mittelpunkt: über Rückschläge, Erfolge, Auslöser, Strategien und neue Perspektiven. Durch das gemeinsame Sprechen entsteht Entlastung, Verständnis und die Erkenntnis, dass man mit dem Problem nicht allein ist.

Besonders bei der Abhängigkeit von Beruhigungs- und Schlafmitteln ist vielen Betroffenen nicht bewusst, wie stark sich körperliche und seelische Abhängigkeit entwickeln kann – oft auch im Zusammenhang mit einer ärztlichen Verschreibung. Auch Alkohol wird häufig verharmlost, obwohl er tiefgreifende Auswirkungen auf Gesundheit, Beziehungen und Alltag hat. In den Gruppen gibt es Raum für beides – ohne Wertung, aber mit ehrlicher Auseinandersetzung.

Selbsttest

Könnte ich abhängig sein? – Testen Sie sich!

Eine Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit entwickelt sich über einen langen Zeitraum. Konnten Sie während des letzten Jahres mindestens drei der folgenden sechs Kriterien an sich beobachten?

  • Es besteht ein starker Wunsch oder Zwang, Alkohol oder Medikamente
    zu konsumieren.
  • Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns,
    der Beendigung und der Menge des Konsums.
  • Sie bemerkten das Auftreten eines körperlichen Entzugssyndroms an sich.
  • Es kann eine Toleranz nachgewiesen werden, d. h. es sind zunehmend
    höhere Dosen erforderlich, um die ursprünglich durch niedrigere Dosen
    erreichten Wirkungen hervorzurufen.
  • Bisherige Vergnügungen oder Interessen werden zugunsten des Substanz­-
    konsums zunehmend vernachlässigt.
  • Der Konsum wird trotz nachweisbarer eindeutiger schädlicher
    Folgen körperlicher, sozialer oder psychischer Art fortgesetzt.

Wenn Sie Grund zur Annahme einer vorhandenen Suchtproblematik haben, sprechen Sie uns an! Wir empfehlen – auf Wunsch gerne anonym – Ärzte und Beratungsstellen in Ihrer Nähe.

Motivation zur Abstinenz

Die Selbsthilfegruppen des DRK verstehen sich als unterstützende Gemeinschaft auf dem Weg in ein abstinentes, selbstbestimmtes Leben. Es geht nicht um Perfektion, sondern um kleine, realistische Schritte, getragen von gegenseitiger Ermutigung. Bei uns sind auch die Menschen willkommen, die zwar gerne abstinent leben möchten, aber noch aus den unterschiedlichsten Gründen in ihrem Suchtmittelkonsum gefangen sind. Neue Teilnehmer*innen sind jederzeit willkommen – unabhängig davon, wie lange der Weg bereits dauert oder ob er gerade erst beginnt.

Welche Gruppe wann & wo?

Montags (wöchentlich) im Selbsthilfezentrum des DRK Odenwaldkreis e. V.

Wöchentliche Treffen
Jeden Montag
19:00 – 20:30 Uhr
Bahnstraße 43
Eingang Alte Poststraße
64711 Erbach

Ihre Kontaktperson in Erbach

Montags (monatlich) im Gemeindezentrum Brensbach

Monatliche Treffen
Jeden ersten Montag im Monat
19:00 – 20:30 Uhr
Ezyer Straße 5
64395 Brensbach

Ihre Kontaktperson in Brensbach

Was die DRK-Selbsthilfe auszeichnet

  • Unsere Treffen sind kostenfrei und unverbindlich.
  • Es ist keine vorherige Anmeldung nötig.
  • Teilnahme und Redebeiträge sind freiwillig.
  • Alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt.
  • Die Inhalte der Treffen werden streng vertraulich behandelt.

Gemeinsamkeit ist unsere Stärke!

In unseren Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, die von einer ähnlichen Lebenssituation betroffen sind, zu einem Erfahrungsaustausch. Wir machen uns Mut und unterstützen uns gegenseitig. Wir bemühen uns, uns so anzunehmen, wie wir sind: mit Stärken und Schwächen. So kommen wir unserem gemeinsamen Ziel, der selbstbestimmten Bewältigung kritischer Lebenssituationen, näher. Wir bringen unsere Kompetenzen ein und können voneinander profitieren.

Unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes

Das Selbsthilfezentrum des DRK-Kreisverbandes Odenwaldkreis e. V. vermittelt den Teilnehmer*innen der Selbsthilfegruppen durch Zuverlässigkeit und Beständigkeit ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und damit eine neue Qualität an Menschlichkeit.

Freiwillig, kostenfrei, vertraulich

Die Gruppenteilnahme ist unverbindlich, kostenlos und die Inhalte der Treffen werden streng vertraulich behandelt. Sie müssen kein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes sein oder werden, um an den Treffen teilzunehmen.

Keine Anmeldung notwendig

Es ist keine vorherige Anmeldung nötig! Selbstverständlich stehen wir für Sie für ein Vorgespräch zur Verfügung, sofern dies gewünscht wird. Nehmen Sie dazu bitte telefonisch mit uns Kontakt auf – oder kommen Sie während der offenen Sprechstunde des DRK-Selbsthilfezentrums (dienstags 13:00 bis 15:00 Uhr und donnerstags 9:30 bis 11:30 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung) persönlich bei uns vorbei.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Kontakt

Wir sind für Sie da!

Sie können unsere Selbsthilfegruppen ohne Anmeldung besuchen. Gerne bieten wir Ihnen aber auf Ihren Wunsch die Möglichkeit eines Vorgesprächs an. Auch bei allen anderen Anliegen rund um die Angebote des DRK-Selbsthilfezentrums finden Sie bei uns ein offenes Ohr. Ihre persönliche Ansprechpartnerin ist Frau Friedel Weyrauch.

Adresse Selbsthilfegruppen des DRK-Kreisverbands Odenwaldkreis e.V., Bahnstraße 43 (Eingang: Alte Poststraße), 64711 Erbach
Sprechstunde Di: 13:00–15:00 Uhr
Do: 9:30–11:30 Uhr
Und nach telef. Vereinbarung!

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