Angst und Depression

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Volkskrankheit Depression

Depressionen gehören laut aktuellen Studien zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Jeder fünfte erkrankt mindestens ein Mal im Leben an einer Depression, die Krankheit stellt somit eine wesentliche Ursache für Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung dar – knapp 25 % aller Fehltage im Beruf werden Depressionen zugeschrieben.

Als Hauptsymptome einer Depression gelten gedrückte Stimmung, negative Gedankenschleifen und ein gehemmter Antrieb. Dies geht oftmals einher mit dem Verlust an Freude, Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und dem Interesse am Leben.

Wichtig zu wissen: Auch gesunde Menschen empfinden zeitweise so! Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff »depressiv« häufig für eine kurze Phase der Niedergeschlagenheit verwendet. Vielleicht tut sich daher auch das Umfeld von Betroffenen manchmal so schwer, angemessen auf die Diagnose zu reagieren. Denn bei einer Depression im medizinischen Sinne sind die Symptome deutlich länger vorhanden und viel schwerwiegender ausgeprägt. Die Lebensqualität leidet deutlich darunter!

Angststörungen

Spezifische Ängste sind nach neueren Studien in der Bevölkerung recht häufig anzutreffen. Dennoch sucht nur ein kleiner Teil der Betroffenen fachmännische Hilfe. Angststörungen treten bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern auf.

Angst ist zunächst eine notwendige und normale Gemütserregung. Unter Aspekten der Evolution betrachtet, stellt eine »angemessene Angst« eine wichtige Schutzfunktion für unser Überleben dar. Von einer »Angststörung«» spricht man, wenn die Angst in Bezug auf die Situation unangemessen ist und viel länger anhält, als nötig wäre. Zudem ist die Angst von den Betroffenen weder erklärbar noch alleine zu bewältigen.

Menschen mit Angststörungen empfinden selber oft gar nicht die Angst als das hervorstechende Symptom. Stattdessen sind es sehr häufig körperliche Symptome, die zu schaffen machen: Schwindel, Herzrasen, Zittern, verminderte Belastbarkeit oder auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.

Viele kennen die Angst vor Spinnen oder Ratten. Auch Höhenangst und Flugangst sind geläufig. Darüber hinaus gibt es Panikattacken oder generalisierte Angststörungen. Allen Ängsten gemein ist, dass sie zu deutlichen Beeinträchtigungen des Lebens der Betroffenen führen können. Oft schränken sie den Kontakt zu fremden Menschen, aber auch Freunden und Verwandten massiv ein.

Selbsthilfe im Odenwald

Depressionen wie auch Angststörungen können unter fachkundiger ärztlicher Begleitung bei der Mehrheit der Patienten erfolgreich behandelt werden. Zur Anwendung kommen hierbei oft eine medikamentöse Behandlung, eine Psychotherapie oder eine Kombination aus beidem.

Unsere Selbsthilfegruppe im DRK-Selbsthilfezentrum Erbach wurde speziell für Menschen, die an Ängsten oder Depressionen leiden, ins Leben gerufen. Sie ist eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung – und auch über diese Zeit hinaus!

Gemeinsam aktiv werden

Der Rückzug von Freunden und Bekannten ist sowohl bei depressiven Menschen aufgrund ihrer Antriebslosigkeit als auch bei Menschen mit manchen Angststörungen aufgrund von Vermeidungsstrategien zu beobachten. Der Besuch unserer Gruppe wirkt einer drohenden Isolation und somit möglichen Verstärkung des Krankheitsbildes entgegen! Wir unterstützen uns dabei, wieder aktiver am Leben teilzunehmen. Wir stärken uns gegenseitig auf dem Weg im Umgang mit der Erkrankung und finden so zurück zu mehr Eigenverantwortung und Selbstvertrauen.

Helfendes Netzwerk

Bei uns haben Betroffene die Möglichkeit, sich mit anderen über ihre Erkrankung auszutauschen und von deren Erfahrungen zu profitieren, zum Beispiel zu Behandlungsmöglichkeiten und -erfolgen oder zum Umgang mit der Erkrankung.
Wir informieren über Netzwerke und Beratungsstellen sowie Hilfezentren in der Umgebung. Und nicht zuletzt geben wir uns ein Stück weit gegenseitig Halt und Unterstützung, machen uns Mut und spenden Trost, wenn es mal nicht gut läuft.

Die Selbsthilfegruppe »Angst und Depression« wird vom DRK-Kreisverband Odenwaldkreis in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Odenwald angeboten.

Offen für alle!

Neue Mitglieder können jederzeit ohne weitere Vorbedingungen oder Anmeldung zu uns hinzustoßen. Selbstverständlich stehen wir aber auch für ein Vorgespräch zur Verfügung, um die Angst vorm Einstieg zu erleichtern. Melden Sie sich bei Bedarf doch einfach bei uns!

Wann & Wo?

DRK-Gruppe »Angst und Depression«

(In Kooperation mit dem Diakonischen Werk Odenwald)
Jeden ersten Mittwoch im Monat
17:00 – 18:30 Uhr

Selbsthilfezentrum des DRK Odenwaldkreis e. V.
Bahnstraße 43, 64711 Erbach

Kontakt
Ursula Steiger, Diakonisches Werk Odenwald
06061-9650118
ursula.steiger@regionale-diakonie.de

Friedel Weyrauch, DRK-Selbsthilfegruppen
06062-607601 und 0162-2578112
selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de

DRK-Gruppe »Sucht und Depression«

Jeden ersten Montag im Monat
19:00 – 20:30 Uhr

Gemeindezentrum Brensbach (Sitzungszimmer)
Ezyer Straße 5, 64395 Brensbach

Kontakt
Friedel Weyrauch, DRK-Selbsthilfegruppen
06062-607601 und 0162-2578112
selbsthilfe@drk-odenwaldkreis.de

 

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